Der Standort im Chemiepark Gendorf bei Altötting wurde 1964 von der Hoechst AG gegründet. 1996 wurde das Fluorpolymerwerk von der Dyneon GmbH – einem Joint Venture von 3M und der Hoechst AG – übernommen. Seit 1999 ist der Standort Gendorf eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von 3M. An dem Standort werden derzeit bestimmte PFAS-Materialien wie Fluorpolymere produziert, die für das moderne Leben wichtig sind.
3M gab im Jahr 2022 bekannt, bis Ende 2025 aus der Herstellung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) auszusteigen und darauf hinzuarbeiten, in seinem gesamten Produktportfolio die Verwendung von PFAS einzustellen. Die Entscheidung von 3M basiert auf einer sorgfältigen Abwägung und einer gründlichen Bewertung der sich entwickelnden externen Rahmenbedingungen, einschließlich zahlreicher Faktoren, wie z. B. sich beschleunigende regulatorische Trends, die sich auf die Verringerung oder Beseitigung von PFAS in der Umwelt konzentrieren, sowie sich ändernde Erwartungen der Interessengruppen. PFAS sind nach wie vor unverzichtbar für das moderne Leben und können sicher hergestellt und verwendet werden.
Die Anlagen in Gendorf zur Herstellung von Fluorpolymeren sind so konstruiert, dass Rohstoffe und Energie gespart, zurückgewonnen und in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Abwässer aus Fertigungsstufen werden gereinigt und in anderen Prozessschritten wieder verwendet. Einige Polymerreststoffe werden gesondert sortiert und zu Fertigprodukten weiterverarbeitet. Darüber hinaus wird eine Vielzahl hocheffizienter Einrichtungen zur Abluft und Abwasserreinigung genutzt, um die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.
Vor dem Kauf des Standorts durch 3M in den 1990er Jahren wurde der Standort Gendorf von der Hoechst AG zur Herstellung von Fluorpolymeren betrieben. 1996 übernahm die Dyneon GmbH die Produktionsstätte, und die Ingenieure und Forscher von Dyneon begannen schon bald, PFOA während der Produktion abzufangen und zu recyceln, um die Emissionen zu minimieren. Nachdem die Dyneon GmbH 1999 eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von 3M wurde, kündigte 3M im Jahr 2000 an, die Produktion von PFOA und PFOS proaktiv einzustellen und hat dies in den folgenden Jahren weltweit getan. Zum Zeitpunkt dieses Ausstiegs war PFOA bereits in einem weitgehend geschlossenen Kreislaufprozess am Standort Gendorf mittels Rückhaltetechnologie enthalten.
Aktuelle Untersuchungen des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigen, dass die Aufnahme von PFOA über die bisher wichtigste Quelle, das Trinkwasser, im Landkreis Altötting als nicht mehr relevant einzustufen ist. Alle im Landkreis Altötting gemessenen Trinkwasserwerte liegen deutlich unter dem vom Umweltbundesamt empfohlenen Messwert für gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder (0,05 Mikrogramm pro Liter). Weitere Informationen finden Sie hier. Auch aktuelle Erkenntnisse aus einer Kampagne des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zur Blutuntersuchung zeigen, dass diese Maßnahmen "erfolgreich sind".
3M beauftragte eine detaillierte Bodenuntersuchung über PFOA im Landkreis, die vom akkreditierten Bodenexperten ERM durchgeführt wurde. Nach der Veröffentlichung des Abschlussberichts 2018 unterstützte 3M in den Folgejahren, in Abstimmung mit den Gemeinden und zuständigen Behörden, die Installation von Aktivkohle-Filtrationsanlagen für die Gemeinden Altötting und Neuötting sowie Kastl und Burgkirchen.
3M übernahm die führende Rolle bei der Beschaffung der Mittel zur Kostendeckung für diese Filtersysteme. Gemeinsam mit anderen Industriepartnern wurden nicht nur die Investition, sondern auch die Betriebskosten für die nächsten 50 Jahre finanziert. 3M verfolgt weiterhin die Trinkwasserqualität in den Gemeinden und bekennt sich zu seiner Rolle die Kommunen bei der Analyse der Daten zur Sicherstellung der Wasserqualität zu unterstützen.
Gemeinsam mit den Industriepartnern steht 3M derzeit auch in Kontakt mit den Behörden, um das Bodenmanagement-Konzept zu adressieren.
Ab dem 1. Januar 2023 gelten neue Regeln für Lebensmittelhersteller. Mehr Informationen dazu und zu unserer Unterstützung für Landwirte im Landkreis Altötting finden Sie hier.
Aufgrund ihrer besonderen Lebens- und Ernährungsweise nehmen Wildschweine bei der Suche nach Nahrung vergleichsweise viel Erdreich und im Boden lebende Kleinlebewesen auf. 3M beteiligt sich seit November 2018 an den Kosten der Schießprämie für Wildschweine, im Einvernehmen mit Vertretern des Landratsamtes und der Jagdgemeinschaft, einschließlich der Bayerischen Staatsforsten.
Seit Januar 2023 steht 3M auch in Kontakt mit dem Veterinäramt des Nachbarlandkreises Braunau, Österreich, um die Probenahme und Analyse von Fleisch und Leber von Wildschweinen, die möglicherweise aus dem Landkreis Altötting eingewandert sind, zu unterstützen. Nach einer 2021 veröffentlichten Studie des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und den Probeergebnissen von Wildschweinen in Braunau hat auch das Land Oberösterreich landesweite Wildschweinproben untersucht und analysiert, zu denen es mit 3M in Kontakt steht.